top of page
AutorenbildLisa

Vertrauen

In gewisser Weise schließt mein heutiger Beitrag gut an Leas Beitrag von letzter Woche an. Falls ihr also etwas mehr Zeit habt, lest gerne vorher Leas Beitrag (noch Mal): https://www.leben-einfach-biblisch.de/post/pause-1.


Nun also zu meinen Ausführungen: Vor einigen Monaten, im Oktober, fand ein Gemeindewochenende statt. Mein Mann und ich wären mit unseren Kindern gerne dort hingefahren, allerdings wurde ich kurz vorher leider krank. Wir mussten also absagen und konnten nicht dort hinfahren. Über Silvester gab es dann eine weitere Gemeindefreizeit, nur wurden wir wieder vorher krank und konnten nicht teilnehmen … Ich denke, ihr erkennt das Muster.


Da unsere große Tochter Anfang des Jahres in den Kindergarten gekommen ist, sind wir seitdem fast ununterbrochen krank. Mindestens eine Person aus unserer Familie hat wenigstens eine laufende Nase oder ähnliches. Nicht so dieses Jahr vor Ostern. Also betete ich, dass es auch so bliebe. Über die Feiertage waren wir bei unserer Familie und danach wollten wir zu einer (ihr könnt es euch vermutlich denken) Gemeindefreizeit fahren. Sowohl mein Mann als auch ich hatten etwas vorbereitet für die Freizeit und wir haben uns beide sehr darauf gefreut.


Wie bei den Zahlenreihen, die man immer nach dem gleichen Muster fortsetzen muss, folgt auch hier wieder das gleiche Muster: Krankheit. Ostersamstag fing die Kleine an, Ostersonntag folgte mein Mann und Ostermontag die Große. Und auch leider nicht nur eine laufende Nase, sondern richtig mit Fieber und allem, was dazu gehört. Ihr könnt euch vorstellen, wie niedergeschlagen wir waren. Die dritte Freizeit in Folge, zu der wir nicht hinfahren konnten! (Im Laufe der Woche stellte sich dann aber auch heraus, dass wir für die letzten zwei Tage doch noch hinfahren konnten. ☺️ Diese Möglichkeit zog ich nur leider im ersten Moment nicht in Erwägung.)


Nach der Traurigkeit, kam die Wut: Warum, Gott?! Warum hast du nichts dagegen unternommen? Ich habe dich doch extra darum gebeten! Warum lässt du das zu?!


Das war, was eine ganze Zeit durch meinen Kopf geisterte. Ich war einfach so sauer und trotzig, dass ich keine Lust hatte, mit Gott darüber zu reden. Da ich mit Gott nicht reden wollte, schrieb ich meine gesamte Frustration in unsere Gemeinde-„Jugend“-Gruppe (eigentlich sind dort alle bereits Erwachsen, aber wir haben damit tatsächlich Mal als Jugendliche angefangen 😉).


Sofort erreichten mich ganz liebe Worte und vor allem Verständnis für meine Frustration und Wut. Ist es in Ordnung, sauer auf Gott zu sein? Es ist immerhin eine Emotion, die Gott durchaus auch kennt. Es fühlte sich trotzdem irgendwie etwas falsch an. Aber es tat gut zu hören, dass es anderen auch manchmal so geht.


Um jetzt aber, wie Lea in ihrem Beitrag erwähnt hat, aus dem ganzen Negativen, wieder ins Positive zu wechseln, möchte ich euch einen Gedanken mitteilen, der mich auf meine Nachricht hin erreicht hat. Dieser Gedanke hat mir sehr geholfen, mit der ganzen Situation umzugehen.


Das ist die Originalnachricht:

„The way I see it, when things get tough and prayers aren’t answered the way I would like, or I just don’t understand why things are happening the way they are, that’s when God gives me opportunities to trust him more and more. Those are the times when I have to set aside my own desires and plans and say to God, ‘I trust you. My life is in your hands. I don’t understand where this is all going, but I know you’re rooting for me because I am your child.’ Because life is hard, but God is good.“

Und einmal übersetzt:

„Ich sehe das so: Wenn die Dinge schwierig werden und Gebete nicht so erhört werden, wie ich es gerne hätte, oder ich einfach nicht verstehe, warum die Dinge so sind, wie sie sind, dann gibt Gott mir die Gelegenheit, ihm immer mehr zu vertrauen. Das sind die Momente, in denen ich meine eigenen Wünsche und Pläne zurückstellen und zu Gott sagen muss: ‚Ich vertraue dir. Mein Leben liegt in deinen Händen. Ich weiß nicht, wohin das alles führt, aber ich weiß, dass du für mich bist, weil ich dein Kind bin.‘ Denn das Leben ist hart, aber Gott ist gut.“


Dieser Gedanke hat mir so sehr geholfen. Ich finde ihn richtig stark. Wenn immer alles gut ist und so läuft, wie ich möchte, dann ist es selbstverständlich einfach, Gott zu vertrauen. Die Frage ist auch: Ist es dann überhaupt Vertrauen? Ähnlich wie in Hebräer der Glaube beschrieben wird:

„Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.“ (Hebräer 11,1)

Wenn ich „sehen“ kann, dass Gott mir hilft und da ist, ist das kein Vertrauen. Wenn Dinge aber nicht so laufen, wie ich möchte, dann kann ich darauf vertrauen, dass Gott da ist und trotzdem Gutes für mich möchte, denn Gott weiß, was gut ist.


Auch David hat das in einem Psalm festgehalten:

Wenn ich mich fürchte, vertraue ich auf dich. Auf Gott, ich preise sein Wort, auf Gott vertraue ich, und ich fürchte mich nicht. Was kann ein Sterblicher mir tun?“ (Psalm 56,4+5)

Ich finde, das sind alles starke Worte, die man auf viele Situationen im Leben anwenden kann. Vor allem, wenn man sich fragt: Warum, Gott?!


Was auch noch hinzukommt, was ich Ostern im ersten Moment während der ganzen Frustration und Wut total vergessen habe, ist dass wir die Krankheit letztes Jahr eigentlich fast als Segen angesehen haben. Sowohl für das Wochenende im Oktober als auch bei der Woche über Silvester, waren wir Recht froh, dass wir uns nicht auf den Weg machen mussten. Aus diversen und zum Teil unterschiedlichen Gründen, aber es nahm uns eine große Last von den Schultern. Es war nicht schön, krank zu sein, aber trotzdem hat es sich so angefühlt, als hätte Gott gesagt: Es ist alles gut. Ihr müsst da nicht hinfahren. Ruht euch aus, ich bin auch so bei euch.



Ganz nach dem Sinne, was auch Jesus uns versprochen hat:

„Kommt zu mir, all ihr Geplagten und Beladenen: Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanft und demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,28-30)

Mit diesen Worten möchte ich euch in die neue Woche entlassen. Wenn etwas nicht so läuft, wie ihr es gerne hättet, oder wenn ihr beladen seid mit negativen Gefühlen, dann könnt ihr Ruhe finden, ihr müsst nur anklopfen (Matthäus 7,7). Gott weiß, was gut für uns ist und er handelt in unserem Leben. Auch wenn es manchmal anders als erwartet ist und manchmal vielleicht auch so, dass wir es erst Mal nicht verstehen. Gott ist gut. Er ist für uns da und weiß, was wir brauchen.


„Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held, voller Freude frohlockt er über dich, in seiner Liebe schweigt er, mit Begeisterung jubelt er über dich.“ (Zephanja 3,17)

Eure Lisa ❤️

0 Kommentare

Comments


bottom of page