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AutorenbildLea

Gute Nachricht(en)

Beruflich bin ich relativ oft, teilweise auch für längere Strecken, mit dem Auto unterwegs. Wie ihr sicher aus eigener Erfahrung wisst, zeigen sich viele Menschen beim Autofahren nicht gerade von ihrer besten Seite: Da gibt es die Last-Minute-Überholer, die sich in jede noch so kleine Lücke quetschen, um 20 m vor der Ausfahrt noch den Weg von der linken Spur bis nach ganz Rechts zu schaffen. Die Rechtsfahrgebot-Verleugner, die auch wenn vor ihnen weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen ist auf der mittleren Spur fahren. Oder die Überraschungs-Fanatiker, die meinen, dass ihr Fahrstil durch den Einsatz von Blinkern viel zu vorhersehbar werden würde.

 

Umso mehr freue ich mich immer wieder, wenn ich die Fahrer um mich herum von einer zuvorkommenden Seite erlebe. Die Autofahrer, die begeistert zurückwinken und die LKW-Fahrer, die hupen, wenn ihnen Kinder von der nächsten Brücke zuwinken. Die Fahrer, die einem beim Überholen den Vortritt lassen, wenn man den Anfang der Schlange hinter dem LKW bildet. Oder einfach Fahrer, die selbst wenn man auf ein Stauende zufährt noch den Sicherheitsabstand einhalten.

 

Leider habe ich oft das Gefühl, dass die schlechten Erfahrungen überwiegen und die Momente, in denen die Menschen tatsächlich Rücksicht aufeinander nehmen, im Vergleich weniger sind. Aber stimmt das eigentlich?

 

 

Umgeben von schlechten Nachrichten

 

Mittlerweile kenne ich einige Menschen, die nur noch ungerne die Nachrichten verfolgen. Ich selbst zähle auch dazu. Die meisten Dinge, über die berichtet wird, sind alles andere als erfreulich. Vielmehr konfrontieren einen die Nachrichten in den meisten Fällen mit all den schlechten Seiten, die wir Menschen haben. Wir hören/lesen von Gewalt, der Gier nach Macht und Geld und am Ende vor allem von der Selbstsucht, von der wir Menschen uns viel zu oft leiten lassen.

 

Aber wenn wir das Gefühl haben, dass die Welt immer schlechter wird, stimmt das tatsächlich oder geraten die guten Nachrichten nur zu oft in den Hintergrund, weil sie nicht so viel Aufmerksamkeit erregen (und nicht so viele Klicks generieren) wie Skandale & Co.?


Insbesondere als Christen neigen wir vielleicht zu oft dazu, uns darauf zu versteifen, dass „die Welt“ schlecht ist und das Gegenteil von dem, wie wir sein sollten. Ich zumindest habe schon viele Vorträge gehört, die sich in dieser Richtung äußern. Ich denke, diese Gedanken kann man auch nicht ganz von der Hand weisen. Schließlich spiegelt „die Welt“ die Natur der Menschen wider und diese ist nunmal sündig. Genau wie wir Menschen im Einzelnen, hat auch unsere Gesellschaft im Großen und Ganzen Erlösung nötig.

 

Doch trotzdem gibt es in der Welt auch viel Gutes, was häufig übersehen wird. Vor Kurzem bin ich durch Zufall über einen YouTube-Kanal gestolpert, welcher den Namen „Good News“ trägt. Jede Woche wird hier ein Video veröffentlicht, welches positive Nachrichten aus der ganzen Welt zusammenträgt. Dort ist alles Mögliche dabei: Von gelungenen Arten- und Klimaschutzprojekten, über Fortschritte in der Medizin bis hin zur Bekämpfung von sozialer Ungerechtigkeit. Wenig überraschend, waren die Beiträge bisher immer Nachrichten, von denen ich anderswo noch nie gehört hatte.

 

Insgesamt scheint es immer mehr Medienportale, Zeitschriften etc. zu geben, die bewusst versuchen, gute und positive Nachrichten zu verbreiten. Hier eine kleine Auswahl an Online-Angeboten:

 

 

Es gibt sie also tatsächlich: die guten Nachrichten. Und immer mehr Menschen sehnen sich danach, mehr davon zu hören.


 

 

Das Positive nicht aus den Augen verlieren

 

Ich denke, für uns als Christen ist dies in zweierlei Hinsicht relevant:

 

Zum Einen ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass immer noch Gutes in der Welt passiert. Zu schnell verfallen wir manchmal in eine abweisende Haltung der Welt und unseren Mitmenschen gegenüber. Doch auch wenn die Sünde immer wieder die Oberhand gewinnt und zu oft das Handeln der Menschen prägt, so dürfen wir dennoch nicht vergessen, dass wir hier von Gottes Schöpfung sprechen. Einer Schöpfung, die er als „sehr gut“ bezeichnet hat und die sich zwar immer weiter von Gott entfernt hat, aber welcher er trotzdem Erlösung schenken möchte. Den Fokus mehr auf gute Nachrichten zu legen, kann uns dabei helfen, nicht die Perspektive zu verlieren und in Verzweiflung zu verfallen.

 

Außerdem sind wir nicht allein mit dem Wunsch nach einer Welt, in der die guten Nachrichten überwiegen. Es gibt unheimlich viele Menschen, die sich in der heutigen Zeit nach einem Ausweg aus den schlechten Nachrichten sehnen. Anstatt uns also von „der Welt“ abzusondern, sollte genau das unser Anknüpfungspunkt sein. Denn was könnte besser das Bedürfnis nach guten Nachrichten stillen als DIE gute Nachricht – das Evangelium?

 

Wenn ihr also heute in die neue Woche startet, möchte ich euch dazu ermuntern, bewusst nach guten Nachrichten Ausschau zu halten und nicht zu vergessen, dass es unsere Aufgabe ist, DIE gute Nachricht zu verbreiten und zu verkörpern – auch, wenn es vielleicht nur bedeutet, zurückwinken, wenn einem Kinder von einer Autobahnbrücke aus zuwinken.

 

 

Bis zum nächsten Mal!

Eure Lea

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